
Ab 20. Mai ist Carl Gierstorfer und meine Doku in der Arte Mediathek zu sehen!
Seit April 2023 versinkt der Sudan im Bürgerkrieg um die Kontrolle des drittgrößten afrikanischen Landes – auf Kosten der Zivilbevölkerung. 25 Millionen Menschen leiden unter Hunger; zwölf Millionen sind bereits vertrieben. Hunderttausende haben Zuflucht in den Nubabergen gesucht. In einem der wenigen Krankenhäuser versuchen ein Chirurg und sein Team die Versorgung aufrechtzuerhalten.
Seit Jahrzehnten werden die Bewohner der Nubaberge im Sudan von der islamistischen Regierung in der Hauptstadt Khartum unterdrückt. Bis heute gibt es in der abgelegenen Region im Süden des Landes weder asphaltierte Straßen noch ein Mobilfunknetz – und vor allem kaum medizinische Versorgung. Doch ein Krankenhaus trotzt seit fast 30 Jahren allen Widrigkeiten.
Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im April 2023 hat sich die Situation dramatisch verschärft. Der Konflikt hat zwölf Millionen Menschen vertrieben. Hunderttausende von ihnen sind in die Nubaberge geflohen. Die Front ist nicht weit, doch bislang blieb die Region weitgehend verschont. Dem Hunger aber, der mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung bedroht, können die Menschen auch dort nicht entkommen.
Die Dokumentation begleitet Joseph Yacoub in seinem Alltag als Leiter eines Krankenhauses. Er ist der einzige Chirurg weit und breit. Hunderte Patienten strömen täglich in das Krankenhaus: hochschwangere Frauen, verwundete Kämpfer, Mütter mit ihren unterernährten Kindern. Nicht allen von ihnen kann geholfen werden.
Sein Handwerk hat Joseph am OP-Tisch gelernt und er gibt sein Wissen weiter: an Nidal Difan, die die erste Chirurgin der Nubaberge werden will, und an Aziz Burma, einen ehemaligen Soldaten. Joseph hofft, dass die beiden eines Tages seine Arbeit fortführen werden.
Diese Dokumentation beleuchtet einen nicht enden wollenden Krieg, der die Lebenswege der Menschen zeichnet. Sie alle ringen um eine Zukunft, in der der Krieg nur noch ein weit entferntes Grollen ist.
Foto: Carl Gierstorfer

Dimensionen/Ö1, 14. April 2025
Wie ein Krankenhaus im Sudan dem Krieg trotzt
Seit Jahrzehnten wurden die Bewohner der Nuba-Berge im Sudan von der Regierung in der Hauptstadt Khartum bombardiert und marginalisiert. Bis heute gibt es in der abgelegenen Region im Süden des Landes keine asphaltierten Straßen, keinen Strom, kein Internet und vor allem kaum medizinische Versorgung. Ein Krankenhaus trotzt seit fast 30 Jahren allen Umständen und gibt der Bevölkerung Hoffnung. Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im April 2023 hat sich die Situation der lokalen Bevölkerung verschärft. Das Krankenhaus steht vor neuen Herausforderungen, nicht nur Malaria, Durchfallerkrankungen und Schussverletzungen müssen behandelt, Kaiserschnitte und Blinddarm-OPs durchgeführt, sondern auch Kinder vor dem Hungertod gerettet werden.

In einem Notfall-Podcast spricht das Pandemia-Team über die katastrophalen Auswirkungen von Donald Trumps Politik für die globale Gesundheit. Der Stopp aller Auslandshilfe hat die ganze Welt getroffen. Wir haben darüber mit Menschen in Kenia, Südafrika und im Sudan gesprochen. Der ehemalige USAID-Mitarbeiter Jeremy Konyndyk und die Forscher Judd Walson und Lawrence Gostin ordnen ein, was das bedeutet.

Die Zeit Online, 20. Februar 2025
Von Kai Kupferschmidt und Laura Salm-Reifferscheidt
Ob Projekte gegen HIV, Malaria oder vernachlässigte Tropenkrankheiten: Die USA streichen ihre medizinische Entwicklungshilfe. Die Folgen sind schon jetzt dramatisch.
Es begann mit Gerüchten, mit vagen Nachrichten, die Franklin Wanyama Anfang des Jahres in den sozialen Medien aufschnappte. Der künftige US-Präsident Donald Trump wolle jegliche Auslandshilfe stoppen, auch HIV-Programme seien betroffen. Was da dran war, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand. …

The Telegraph, 29 January 2025
Neglected victims of Loiasis find hope in a remote research station:
Millions of people are infested with parasitic worms without relief — but this may soon change
Albertine Badolé does not remember when a worm first wriggled across her eyeball.
It was many years ago, but what she can still recall is the itching and the swelling in her face.
“Sometimes when I slept, I could feel the worms, there were little lumps on my body, and my eyes… It was like things were moving inside me,” the 54-year old says, sitting outside her house in the remote village of Sindara in the rainforests of Gabon. “It was too much.” …

Journal Panorama, Radio Ö1, 18. Dezember 2024
Seit April 2023 versinkt der Sudan in einem brutalen Bürgerkrieg. Zwei miteinander verfeindete Generäle und ihre Soldaten bekriegen einander; zwischen die Fronten kommt – so wie immer – die Zivilbevölkerung. Der Konflikt hat mehr als 11 Millionen Menschen vertrieben, 3 Millionen davon sind ins Ausland geflüchtet. Die Vereinten Nationen sprechen von der schlimmsten humanitären Katastrophe derzeit, die vom Rest der Welt dennoch kaum Beachtung bekommt. Schätzungen gehen von bis zu 150.000 Getöteten aus. 25 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung – sind von akutem Hunger betroffen, eine dreiviertel Million soll kurz vor dem Hungertod stehen.
Die Nuba-Berge im Süden des Sudans gehören zu den wenigen relativ friedlichen Regionen, wo sich viele Vertriebene hinflüchten. Doch dem Hunger können sie auch hier nicht entkommen. Auch die medizinische Versorgung ist mehr als dürftig.

Die Zeit Online, 15. November 2024
Ein beispiellos grausamer Bürgerkrieg zerreißt den Sudan. Unsere Autoren suchen in einer der wenigen noch funktionierenden Kliniken nach einem seltenen Gut: Hoffnung.
Von Carl Gierstorfer und Laura Salm-Reifferscheidt
Eigentlich sollte die Regenzeit schon vorbei sein, aber die Buschpisten sind immer noch verschlammt, der Toyota Land Cruiser bleibt alle paar Kilometer in tiefen Tümpeln stecken. Genau deshalb sind wir mit Traktoren unterwegs, die uns mit Stahlseilen immer wieder aus dem lehmigen, grauen Schlamm ziehen….

The Lancet/World Report/ 3. Oktober 2024
Loa loa infections affect up to 20 million people in Central and West Africa, but options for treatment and control are widely inadequate. Laura Salm-Reifferscheidt reports.
José Mouanga Ma is setting up flytraps on the banks of the Ngounie River near Sindara, a village in the rainforest in Gabon. He recounts the moment, 30 years ago, when he first felt a stabbing pain in his eye. He ran to his father, asking him to have a look. “A worm, a little worm is moving in your eye!”, the 45-year-old remembers his father exclaiming.

Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen Mpox den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen – zum zweiten Mal. Aber dieses Mal ist einiges anders: Eine Variante des Virus breitet sich in der Demokratischen Republik Kongo und Nachbarländern aus. Gleichzeitig gibt es weiter weltweit Fälle einer anderen Variante. Was das alles bedeutet und wie die Ausbrüche zusammenhängen oder nicht, darüber spricht das Pandemia-Team diesmal.
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