Journal Panorama, Radio Ö1, 18. Dezember 2024
Seit April 2023 versinkt der Sudan in einem brutalen Bürgerkrieg. Zwei miteinander verfeindete Generäle und ihre Soldaten bekriegen einander; zwischen die Fronten kommt – so wie immer – die Zivilbevölkerung. Der Konflikt hat mehr als 11 Millionen Menschen vertrieben, 3 Millionen davon sind ins Ausland geflüchtet. Die Vereinten Nationen sprechen von der schlimmsten humanitären Katastrophe derzeit, die vom Rest der Welt dennoch kaum Beachtung bekommt. Schätzungen gehen von bis zu 150.000 Getöteten aus. 25 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung – sind von akutem Hunger betroffen, eine dreiviertel Million soll kurz vor dem Hungertod stehen.
Die Nuba-Berge im Süden des Sudans gehören zu den wenigen relativ friedlichen Regionen, wo sich viele Vertriebene hinflüchten. Doch dem Hunger können sie auch hier nicht entkommen. Auch die medizinische Versorgung ist mehr als dürftig.
In Österreich ist es schwer vorstellbar, dass ein Arzt einen Patienten, dem ein bis zu sieben Zentimeter langer Wurm durch den Augapfel wandert, wieder nach Hause schickt. In Gabun, Kamerun oder der Republik Kongo gehört das zum Alltag. Dort ist Loa loa, der afrikanischer Augenwurm endemisch. Von blutsaugenden Bremsen auf Menschen übertragen, löst er die unterschiedlichsten Symptome aus: Schwellungen, Ausschläge, starke Kopfschmerzen, bis hin zu Nierenschäden, Hirnhautentzündung und Blindheit. Eine Therapie ist langwierig, oft nicht wirksam und geheilte Patienten können sich sofort wieder anstecken. Trotzdem steht Loiasis nicht auf die WHO-Liste der vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs). Die “Dimensionen” begleiten ein Team aus gabunischen und deutschen Forschern, die mitten im Regenwald ein kleines Labor und eine Krankenstation aufgebaut haben, um die weithin ignorierte Krankheit zu erforschen und Betroffenen zu helfen.
Deutschlandfunk/Zeitfragen Feature
Affen, Stachelschweine, Schlangen: Die Tiere werden im kongolesischen Urwald gejagt und dann nach Europa verfrachtet. Hier gibt es eine rege Nachfrage. Verbote durchzusetzen ist schwierig, teilweise stoßen sie auch auf Vorbehalte.
Foto: Nyani Quarmyne
This project was supported by Journalismfund Europe
Der Beitrag kann hier gehört werden!
Und ein weiterer deutscher Beitrag zum Thema gibt es hier bei Journal Panorama im Ö1!
World in Progress/Deutsche Welle
Almost half the world’s population is still without internet access. People in poorer, remote regions lose out – because the repercussions are far greater than not being able to send a few messages. They miss out on opportunities for education, business and development, such as in remote villages in Nepal’s Himalaya mountains.
Weltweit wird es schwieriger, Infektionskrankheiten mit Antibiotika zu bekämpfen, da Erreger dagegen resistent werden. In Nepal arbeiten Wissenschaftler am klügeren Einsatz der Mittel und an alternativen Behandlungsmethoden.
Sudeep K.C. und Santosh Khanal schlängeln sich mit ihren Motorrädern durch den Verkehr von Kathmandu, Nepals Hauptstadt. Ihr Ziel ist die Stelle, an der der Fluss Dhobi in den Fluss Bhagmati mündet. Beide sind schmutzig: Plastik und anderer Abfall haben sich an Steinen und in den Böschungen verfangen. Die beiden jungen Männer streifen sich Laborkittel über und machen sich ans Werk. Sudeep K.C. lässt mit einem Seil einen Eimer in das trübe, graue Wasser hinab und entnimmt eine Probe. Die verteilt Khanal auf zwei Flaschen.
Hier könnt Ihr den ganzen Artikel lesen!
Fotos von Nyani Quarmyne
Noch mehr zum Thema:
We need to talk about antibiotics and sugar at Deutsche Welle/World in Progress
Nepals Kampf gegen die Antibiotikaresistenz bei Ö1/Journal Panorama
Deutschlandfunk/Forschung aktuell
Wenn Pflanzen invasiv werden, können sie großen Schaden anrichten. In Südafrika geht eine Naturschutzorganisation mit ausgebildeten Kletterern gegen den Wildwuchs von nicht heimischen Bäumen in den Bergen vor, um die Wasserreserven von Kapstadt zu schützen.
Hier geht es zu dem Beitrag Triage am Hügelkamm über invasive Bäume in Südafrika.
(Photo by Nyani Quarmyne)
Ö1/Journal Panorama am 27. Jänner 2022
Im Kongobecken wachsen nach dem Amazonas die zweitgrößten zusammenhängenden Regenwälder der Welt: Sie erstrecken sich über sechs Länder und fast 200 Millionen Hektar, eine Fläche 24mal so groß wie Österreich. Die Landschaft bietet rund 70 Millionen Menschen eine Lebensgrundlage. Auch sind die Wälder Lebensraum von unzähligen Tier- und Pflanzenarten, viele davon endemisch.
Doch welche Rolle das Kongobecken in Zukunft im Kampf gegen den Klimawandel spielen wird, ist noch wenig erforscht. Ein Projekt in der Demokratischen Republik Kongo will das ändern. Ausgangspunkt dafür ist eine Forschungsstation, die bereits in den 1930er Jahren von den belgischen Kolonialherren gebaut wurde und nun wieder zu einem Zentrum für Wissenschafter/innen aus dem Kongo und der ganzen Welt werden soll.
Die Reportage ist Teil eines Projekts für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung; die Recherche wurde mit Mitteln des European Journalism Centre ermöglicht.
Der Inselstaat der Komoren ist laut UN-Berichten das Land mit der am schnellsten fortschreitenden Abholzung. Insgesamt soll es auf den zwischen Madagaskar und dem afrikanischen Festland gelegenen drei Inseln nur noch dreißig Prozent Primärwald geben. Vor allem auf Anjouan, der am dichtesten besiedelten Insel, ist die Situation alarmierend. Hier sind achtzig Prozent der natürlichen Waldfläche in den Jahren zwischen 1995 und 2014 verschwunden. Grund ist unter anderem ein schnelles Bevölkerungswachstum: Der Großteil der Bewohner lebt von der Landwirtschaft, die Bauern schlagen immer mehr Bäume, um an fruchtbares Land zu kommen. Auch braucht man Holz für den Bau von Häusern und zum Kochen. Der Waldverlust hat schwere Konsequenzen: Die Böden sind trockener, Regen bringt schneller alles ins Rutschen, und die Ernten fallen schlechter aus. Der Kahlschlag potenziert aber auch die Folgen von Wirbelstürmen. Lokale Organisationen versuchen mit verschiedenen Ideen und Projekten gegen den Baumschwund vorzugehen, um die einzigartige Biodiversität der Inseln – hier leben etwa die seltenen Livingstone-Riesenflughunde – und das Leben der Bevölkerung zu verbessern.
For some in Benin, the forests are sacred and they provide a special connection with colobus monkeys, a connection that stretches back centuries to the slave trade. Research for this story was funded by the European Journalism Centre through a European Development Journalism Grant awarded to Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung and FAZ.net.
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